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The ZKK (Center for Arts and Cultural Theory) has become a joint center of the University of Zurich (UZH) and Zurich University of the Arts (ZHdK). We would like to celebrate that! In a one-day conference, we will shed light on three key topics on the future of the arts and sciences: the “Planetary and the Usefulness of Artistic Action,” “Culture Wars in Times of Real Wars,” and “Art With/Against AI.”
Come and join us!
Program
9:30 Welcome Notes
Karin Mairitsch, Rector ZHdK
Michael Schaepman, Rector UZH
Sylvia Sasse, UZH & Judith Siegmund, ZHdK, Co-Direction ZKK
10:00-12:00 The Planetary and the Usefulness of Artistic Action
With Alistair Hudson (Center for Art and Media Karlsruhe – ZKM), Claudia Keller (UZH), Moritz Matschke (University of Arts Linz)
The idea of the Anthropocene is contrasted today by the concept of the planetary as a response to a call for a "deliberate decentering of the human being". What could our ability to act after such an intentional decentering of the human being look like? And who is this "we"?
12:00-14:00 Lunch Break
14:00-16:00 Culture Wars in Times of Real Wars
With Agnieszka Graff (University of Warsaw), Elżbieta Korolczuk (Södertörn University, Stockholm), Henrike Naumann (London/Berlin)
The current military wars are fueled by cultural wars. Using the example of the Russian war against Ukraine, we would like to shed light from a scientific and artistic perspective on which cultural wars are being fought in parallel and what it means to be caught up in them.
16:00-16:30 Break
16:30-18:30 Art With/Against AI
With Nora Al-Badri (Berlin/ETH Zurich), Vladan Joler (University of Novi Sad), Bruno Moreschi (Collegium Helveticum, Zurich)
From ChatGPT to Sora, the latest advances in 'generative AI' are as spectacular as they are controversial. They raise questions about the future of authorship, the value of creative work, the character of imagination, and the concentration of power in the hands of big tech companies. What might alternative models for working with and against AI look like?
18:30-19:00 Break
19:00-19:30 The Future of ZKK – Unpredictable Collaborations
19:30 Party
Die John-Dewey-Arbeitsgruppe des Forschungsschwerpunkts Ästhetik veranstaltet das Symposium Künste, Bildung, Politik. Wie aktuell ist John Deweys Ästhetik heute? Vermag Deweyʼs pragmatistische Ästhetik gegenwärtige Entwicklungen in den Künsten angemessen zu erfassen? Kommen wir mit seinem Denken in Bezug auf heutige Herausforderungen der Demokratie unter digitalmedialen Voraussetzungen weiter? Und ist die Intensität ästhetischer Erfahrungen auch in neoliberalen Zusammenhängen noch als Moment der Konstitution eines Wir verstehbar? Diese und weitere Fragen werden mit den folgenden Gästen diskutiert: Jörg Volbers (Berlin), Katrin Wille (Hildesheim), Markus Rieger-Ladich (Tübingen), Petra Maria Meyer (Kiel) und Susanne Schmetkamp (Fribourg).
19.–23. April 2024 (exkl. 21. April), Zürcher Hochschule der Künste
Was verbindet Theorie mit Kunst? Welche Rolle spielen das Lehren und Lernen von und mit Theorie an Kunsthochschulen? Welche Theorien werden marginalisiert, welche bleiben unhinterfragt machtvoll? Diese und weitere Fragen im Spannungsfeld von Theorie und Kunst stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Frühjahrsakademie der ZHdK. In Textlektüren, Lectures, Performances und Workshops werden ästhetische und kulturanalytische Positionen behandelt, die Theorie als analytische, produktive und künstlerische Praxis zu denken und zu erfahren erlauben. Experimentierfreude und Lust an analytischen Prozessen sollen dabei ebenso im Zentrum stehen, wie der Austausch über geteilte Erfahrungen von Widerstand, Scheitern, Ironie und Brisanz theoretischer Praktiken im Kunsthochschulkontext.
Von den Forschungsschwerpunkten Kulturanalyse und Ästehtik gemeinsam gestaltet.
Abenteuerliche Geschichten, ikonische Figuren und fantastische Illustrationen: Wie Kinder in Märchen, Romanen und Filmen gezeigt werden, spiegelt immer auch, wie sich Erwachsene die Kindheit vorstellen – eine Vorstellung, die sich seit der Moderne fortwährend verändert. Besonders deutlich wird dies an der Figur des «enfant terrible», des wilden, anarchischen oder gar bösen Kindes. Klassiker wie «Struwwelpeter» und «Pinocchio», «Alice» und «Pippi» zeigen die Kindheit sowohl als Sehnsuchtsort wie auch als Kulminationspunkt diverser Ängste und Wünsche.
Expert:innen unterschiedlicher Fachgebiete kommentieren die Verbindungen zwischen der Erforschung der Kindheit und dem Erzählen für und über Kinder. In verspielt gestalteten Räumen voller Bilder und Bücher zeigt die Ausstellung verstörende Erlebnisse und faszinierende Welten.
Kuratiert von Christine Lötscher und Klaus Müller-Wille, mit umfangreichem Begleitprogramm.
mit einem Abendvortrag von
Anna Sigridur Arnar (Minnesota): «The Machine of Possibilities: Mallarmé's Grids, Matrices, and Diagrams in Le Livre»
1. November, 18:00 Uhr, Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1
“A book itself is a little machine”. In Mille Plateaux, Deleuze and Guattari play with the entire semantic range of the machine-concept, which they use to rethink the book. But the machine term is not only used in reference to the production process of books. It is also related to the multidimensional subject matter of the book, its design and the way it works with the apparatus itself. The question arises as to how books themselves function as machines by relating individual movable pages to one another in a complex, dynamic space. The aim of the conference is to use concrete examples to deepen individual aspects of the topic.
Organized by Klaus Müller-Wille and Nils Röller.
14.-15. September 2023, Kunsthistorisches Institut, Rämistrasse 59, RAA G 01 Aula (Main Hall, RAA 2nd Floor)
13. September 2023, 20:00, «VooDooDoll» What if Haïti were a Woman? On ti Travay Sou 21 Pwen. A Performance by Gina Athena Ulysse, Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1
Vodun is a globalized spiritual practice and knowledge system which originated in West Africa. The conference investigates the use of photography, public images, tangible manifestations, and other media in spiritual and artistic practices related to Vodun’s and Vodou’s networks from different perspectives: How could terms and methods of representations be adapted, following Vodun’s and Vodou’s epistemologies or ethics? For example, contemporary photographers connect and visualize the spiritual and material networks between West Africa, Haïti and the diasporas. How can the materials and forms of Vodun/Vodou be understood from interdisciplinary perspectives? How can the many tangible and intangible aspects of practice be represented in digital and material spaces, respecting the right to opacity?
This workshop aims to discuss the role and influence of different places, material forms, displays such as shrines, museums, or digital imagery. We will investigate how different actors are involved in the knowledge production in Vodun’s/Vodou’s discourses. Whose narrative or voice will be heard, how can shifts in meaning be made visible?
Organized by the SNSF-research project “Conflict and Cooperation. Episteme and Methods Between Art History, Art, and Ethnology in the Performative Pictorial Practices of Vodun”, Prof. Dr. Bärbel Küster, Dr. Dora Imhof, Niklas Wolf, M.A., Stefanie Rubner, M.A., Berit Seidel, M.A., University of Zurich.
Read the full program here.
Die englischsprachig Konferenz mit Diskussionsrunden sowie zwei Filmprogrammen widmet sich dem Phänomen des «Hybridfilms» in der frühen Tonfilmzeit. Das Filmschaffen der 1920er- und 1930er-Jahre wird oft in Stummfilme einerseits und Tonfilme andererseits unterteilt. Tatsächlich aber waren viele Filme keins von beidem, sondern etwas dazwischen. Die Produktion von «part-talkies», «synchronisierten Filmen» und anderen Formen hybrider Filme war ein weitverbreitetes Phänomen im globalen Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm und prägte die Ästhetik dieser Jahre tiefgreifend – vor allem in Ländern, in denen die Durchsetzung des Tonfilms länger dauerte, etwa in Japan, in der Sowjetunion und in China.
Welche Ziele verfolgten diese Filme in ihrem jeweiligen Produktions- und Aufführungskontext? Welche ästhetischen Überlegungen lagen ihrer Entstehung, ihrer Wertschätzung oder auch ihrer Ablehnung zugrunde? Wenn Hybridfilme lange ein vernachlässigter Teil der Filmgeschichtsschreibung waren, so möchte die Tagung erstmals Forschungen aus unterschiedlichen Teilen der Welt zusammenführen, um den Zwischenbereich, den diese Filme einnehmen, näher zu untersuchen. Einen Schwerpunkt bilden Filme aus Japan und China; ausserdem werden Filme aus Deutschland und den USA sowie der Rezeptionskontext in der Schweiz behandelt.
Das genaue Tagungsprogramm lässt sich einsehen unter diesem Link.
Eine Kooperation zwischen dem Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich und der Tsuru University, Japan, organisiert von Daniel Wiegand, Johan Nordström und Tobias Schönrock
5.–6. Juli 2023, Abteilung Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
In der europäischen Poetik und Ästhetik um 1800 sind Naturbegriffe ebenso zentral wie komplex und vieldeutig. In der klassisch-romantischen Epoche werden allerorten Naturvorstellungen entworfen, die ihre Bedeutung aus der Theorie einer besonderen, ausgezeichneten Beziehung von Kunst und Natur oder Dichtung und Natur gewinnen. Dabei vereint viele poetologische Naturbezüge um 1800 eine doppelte Absetzungsbewegung: Während der Anspruch auf ästhetische Autonomie die Absetzung vom prämodernen Kunstverständnis als abbildender Nachahmung der Natur unterstreicht, so führt die Absetzung schöner Künste von Kunst und Wissenschaft als verstandesbasierter techne in einem zweiten Schritt ‚zurück zur Natur‘ bzw. hin zu kunsttheoretisch oder formpoetologisch begründeten Naturbezügen, die alternative kulturelle Naturverhältnisse entwerfen. Die Tagung widmet sich davon ausgehend solchen poetologischen und kunsttheoretischen Konzeptionen, die ‚Natur‘ nicht nur als Inbegriff äusserer Umwelt und ökologischen Zusammenhang verstehen, sondern damit auch eine fundamentale Neubestimmung von Kunst, Dichtung und Kultur zum Ziel hatten. Programm (PDF, 1 MB) anschauen.
Eine Veranstaltung der Abteilung für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, organisiert von Rahel Villinger.
Internationale Tagung im Rahmen des SNF-Projekts FORM. Generic Ambiguityin Narrative Fiction (1800-1930)
25.–27.05.2023, Universität Zürich, Rämistrasse 59, Raa-G-01
Die Tagung widmet sich der Erforschung von Idyllen und Legenden mithilfe literaturwissenschaftlicher Form- und Ambiguitätstheorien sowie der jüngeren Gattungstheorie. Sie erforscht also zwei ‹kleine› Gattungen, die sich sowohl in Hinblick auf ihre Darstellungsverfahren als auch in Bezug auf ihre Themen (Ökologie, Ökonomie, Kolonialismus, Psychologie, Geschlechterordnung etc.) durch ein enormes Modernisierungspotenzial auszeichnen. Im Fokus steht die generische Form dieser Texte, die sich durch Ambiguität auszeichnet und aufgrund dieser Komplexität einer genaueren Bestimmung bedarf. Nicht umsonst behandelt die Forschung nicht wenige Idyllen oder Legenden als Novellen oder Erzählungen – selbst dann, wenn Paratexte explizit andere Gattungsbezeichnungen nennen. Beschreibbar werden dadurch die spezifischen Formengenerischer Ambiguität, die den Idyllen und Legenden des langen 19. Jahrhunderts ihr charakteristisches Profil verleihen.
Organisation: Frauke Berndt, Johannes Hees-Pelikan, Julius Schmidt und Vera Zimmermann
Frühjahrsakademie des MA-Studienprogramms «Ästhetische Kulturen» und des Forschungsschwerpunkts «Kulturanalyse in den Künsten» am Departement Kulturanalyse und Vermittlung
13.–17.05.2023, Zürcher Hochschule der Künste
Wie müssen wir das, was einmal Landschaft hiess, inzwischen anders betrachten, um andere Verhältnismässigkeiten zu gewinnen? Wie nähern wir uns dem Gedächtnis versehrter Landschaften? Wie ihrem Werden? Wie ist Landschaft relational zu denken – oder: zu praktizieren? Was sind die verkörperten, performativen Dimensionen von mehr-als-menschlichem landscaping? Wie und wo fügen wir uns ein oder werden Teil, statt „vor einem Bild“ zu stehen? Wie können wir unspost-humanistisch verlandschaften? Ohne dabei Unterschiede einzuebnen?
In Lectures, Performances, Textlektüren und Workshops widmen wir uns ästhetischen, gegenwartskünstlerischen und kulturanalytischen Positionen, die Landschaft als relationale Praxis zu denken und zu erfahren erlauben. Weitere Informationen
12.-15.04.2023, Museum Rietberg, Park-Villa Rieter, Vortragssaal, Seestrasse 110
The research project undertaken jointly by the Museum Rietberg and the University of Zurich with funding from the Swiss National Science Foundation (SNSF) is drawing to a close after four and a half years. To mark its conclusion, an international conference is to be held with a focus on objects, images, and papers from the archive of the art anthropologist Hans Himmelheber. Academics and artists from Europe, Africa, and the United States will consider current topics ranging from the significance of African art within global art history, the restitution of cultural heritage to the (im)possibility of decolonization. Conference programme
27.–29.03.2023, Universität Zürich, Rämistrasse 71, KOL-E-13
Die Tagung «Insektenpoesie. Grundzüge einerliterarischen Entomologie» widmet sich der Geschichte literarischer Insektendarstellungen, die in einem methodisch pluralen und historisch breiten Zugang erschlossen werden sollen. Die Tagung fasst damit ein thematisch vielfältiges, aber auch literaturgeschichtlich weit zurückreichendes Themenfeld ins Auge, das von der Bienenmotivik antiker Dichtung bis zum nature writing der Gegenwart reicht und durch eine Reihe sich teils diametral entgegenstehender Darstellungsformen charakterisiert ist. Vielfalt und Heterogenität der Thematik werden zum Anlass genommen, das Insekt konsequent als Produktionsort von Ambivalenzen und Ambiguitäten zu verstehen und gleichzeitig den Fokus auf die Form entomologischer Bezugnahmen zu legen, um die metaphorische Unruhe, aber auch die literarischen Formen der Ähnlichkeitsproduktion zwischen Mensch und Insekt ins Zentrum zu stellen. Programm anschauen.
Organisiert von Davide Giuriato und Anatol Heller (beide Deutsches Seminar).
17.-19. November 2022, Zürcher Hochschule der Künste, Pfingstweidstrasse 96, Hörsaal 1, Ebene 3
Hannah Arendt hat kein spezifisch kunstphilosophisches Buch geschrieben. Jedoch spielen ihre Überlegungen zu den Künsten und mehr noch die kulturgeschichtliche Verortung von produktions- und rezeptionsästhetischen Fragen eine wichtige Rolle in ihrem Werk. Ziel der Tagung ist es, den Fokus auf kunstphilosophische Konzepte und Reflexionen in den Texten Arendts zu legen und diese mit ihrer politischen Theorie wie mit aktuellen Fragen künstlerischer Praxis in Zusammenhang zu bringen. Die Tagung wird entsprechend zentrale Aspekte von Arendts kunstrelevanter Begrifflichkeit thematisieren: So etwa das künstlerische „Herstellen“, das ästhetische „Urteilen“, die „Dingheit“ und „Verdinglichung“ der Kunstwerke und damit einhergehend die „weltliche“ und „zwischenmenschliche“ Dimension ihrer Gegenständlichkeit. Aus der Perspektive dieser Überlegungen zu Kunst und Künsten werden nicht nur Arendts Verständnis des Öffentlichen und des Privaten neu zu diskutieren sein, sondern ebenso ihre Konzepte von „Dauerhaftigkeit“, „Sprachlichkeit“, „Wahrhaftigkeit“ und „Geschichtlichkeit“. Vor diesem Hintergrund ist schließlich auch nach dem Verhältnis der unterschiedlichen Künste zueinander zu fragen in Hinsicht auf ihre konstitutive Weltlichkeit.
Eine Tagung in Kooperation des Forschungsbereichs Ästhetik (ZHdK) mit der Hannah-Arendt-Edition. Kritische Gesamtausgabe (Freie Universität Berlin).
Organisation und Konzeption: Judith Siegmund, Marita Tatari, Anne Eusterschulte
November, 10.-12. 2022, University of Zurich, Rämistrasse 74, RAI-F-041 & Rämistrasse 71, KOL 2-F-152
In looking at the mythological dimensions of Andersen’s fairy tales one could first of all discuss in how far it is possible to use the explicit and implicit intertextual references to antique myths (especially Ovid) in his fairy tales in order to establish new readings. Further on, one could use thematic allusions to different forms of metamorphoses (and the corresponding transformations between female/male, living/dead, nature/culture, animal/human) or violent family conflicts in order to illuminate the mythic dimensions of Andersen’s texts (which of course are connected to current gender-theoretical, ecocritical or ethical questions). One could also discuss if modern theoretical definitions of myths could be useful to describe structural peculiarities of Andersen’s fairy tales. Finally, one could look at the global reception of these fairy tales and different attempts to describe them in relation to myths. See program.
Fragen zum Beitrag der Künste und ihrer Theorien in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels
28.-30. Oktober 2022, Universität Zürich, Rämistrasse 59, RAA-G-01, und Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1
Die Tagung widmet sich den Künsten und ihren Theorien in Debatten um Verschwörungen, Fake-News und (Un-)Gewissheiten heute und wirft die Frage auf, welche Rolle letzteren bei der Formung aktueller Zustände zukommt. Bereits in den Auseinandersetzungen während der 1980er und 1990er Jahre sind Themen solcher Art intensiv diskutiert worden, etwa wenn es um Fakt und Fiktion, Ambivalenz und Unentscheidbarkeit, (Im-)Materialität und um die Verknotung des Realen, Symbolischen und Imaginären ging. Diese Diskussionen scheinen nun, oftmals unter umgekehrten theoretischen und politischen Vorzeichen, ein unerwartetes Nachleben entwickelt zu haben. Daher stellt sich umso dringlicher die Frage, was der Beitrag der Künste im gesellschaftlichen Wandel heute sein könnte.
Die Tagung wird zugleich als Jahrestagung des Doktoratsprogramm »Epistemologien ästhetischer Praktiken«, einer Kooperation von Universität Zürich, ETH Zürich und ZHdK, und als Bestandteil der Herbstakademie der ZHdK, einer Lehrveranstaltung im MAE-Programm »Ästhetische Kulturen«, durchgeführt.
Journée d’études proustiennes
7-8 octobre 2022, Romanisches Seminar, Rämistrasse 71, KOL-G-217, et Rämistrasse 59, RAA-E-30
Cette journée d’études réunit des chercheuses et chercheurs qui, débutants ou avancés, proposent un éclairage contemporain sur À la Recherche du temps perdu. Le défi est double car comment prouver que l’œuvre proustienne, mille fois commentée, a encore des choses à nous dire, aujourd’hui, où le climat, la société, la culture nous apparaissent comme autant de « mondes désorbités » (Combray)? Le public est invité à dialoguer avec des spécialistes suisses, français, italiens et allemands qui lui feront part de leur corps-à-corps (presque) quotidien avec l’œuvre. Manière de mettre leur foi en un roman dont l’infinie plasticité tient à un ancrage dans une tradition multiple qui nous éclaire et que Proust nous permet d’éclairer en retour.
Sous la responsabilité de Thomas Klinkert et de Dagmar Wieser avec le soutien de l’Université de Zurich.
Internationales Symposium, Universität Zürich in Kooperation mit der Universität Lausanne
8.-10. Juni 2022, schwarzescafé, Limmatstrasse 270, Zürich, und Seminar für Fimwissenschaft, Affolternstrasse 56, Zürich, Raum AFL-E-015
Das internationale Symposium "format : dispositif" unternimmt den Versuch, Format und Dispositiv als theoretische Schlüsselbegriffe systematisch ins Verhältnis zueinander zu setzen. Beide Konzepte haben es ermöglicht, Filme als heterogene Ensembles in Bezug auf Wissenshierarchien und Machtstrukturen zu thematisieren, und sie haben die Medien- und Kunstwissenschaften für neue Forschungsgegenstände und -dimensionen geöffnet. Eine kritische Bewertung der Verwandtschaft der beiden Konzepte sowie ihrer bedeutenden Differenzen und theoretischen Hinterlassenschaften ist jedoch noch nicht vorgenommen worden. Das Symposium, organisiert von Fabienne Liptay und Benoît Turquety, findet im Rahmen des interuniversitären Doktorandenprogramms "Visuelle Dispositive: Film, Fotografie und andere Medien" (UZH/UNIL) und des SNF-Projekts "Exhibiting Film: Challenges of Format" statt und lädt junge Forschende zusammen mit international renommierten Wissenschaftler*innen auf diesem Gebiet ein.
30. Mai bis 1. Juni 2022, Universität Zürich, Rämistrasse 71, KOL-E 13
In recent years the relationship between form and time has become a privileged research topic for literary and cultural studies. Within this general topic, however, the more specific relationship between time and genre has not yet been explored. The latter will be the guiding question of our workshop on Goethe’s oeuvre. This focus on Goethe’s oeuvre will generate new insights into the aesthetic epistemology of the 18th and early 19th century both in terms of the semantics of form and in terms of theories of genre. For many decades Goethe scholarship had been reduced to the veneration of a classical author, whose works would be studied in an uncritical fashion in view of the massive biographical feedback loop that had been prepared by Goethe’s very own autobiographical and editorial enterprise. The researchers and scholars invited to this workshop – senior professors as well as current doctoral students – have distinguished themselves by how they have been able to draw the study of Goethe out of this biographical slumber and make his work relevant by bringing to our attention Goethe as the founder of discursivity he was.
Organized by Prof. Dr. Frauke Berndt, Dr. Sebastian Meixner, Prof. Dr. Joel B. Lande, Prof. Dr. Dorothea von Mücke.
Saturday, May 14, 2022, University of Zurich, Rämistrasse 59, 8001 Zurich, RAA-G-01
The 2022 SANAS Symposium attempts to bring together different strands of thinking about the relationship between politics and emotion.The current success of right-wing populism is often associated with an emotionalization of politics. Yet, the often observed emotionalization of politics is by no means a recent phenomenon. Drawing on the recent turn to emotions in the humanities and social sciences, the conference asks how the concepts and insights yielded by the affective turn can be brought to bear on an understanding of the current emotionalization of politics and politicization of emotion in the U.S. More specifically, the Symposium is interested in what the fields of cultural, literary, and media studies can contribute to a historically informed analysis of the present moment.
Organized by Barbara Straumann and Michael C. Frank.
Abschlusstagung des SNF-Projekts ETHOS
31. März - 2. April 2022, Universität Zürich, via Zoom aus dem Senatssaal
Das Forschungsprojekt ETHOS. Ethische Praktiken in ästhetischen Theorien des 18. Jahrhunderts erschliesst den Zusammenhang von Ethik und Ästhetik in seinen historischen Wurzeln. Es rekonstruiert die alternative Geschichte einer ästhetischen Theoriebildung, die Praktiken einen Stellenwert zuschreibt, wie sie ihn erst im 20. und 21. Jahrhundert wiedererlangen werden, wenn die moralische und politische Verantwortung der Kunst in ästhetischen Theorien neu verhandelt wird. Mit dem Ziel, Pionierarbeit zu den Anfängen heteronomieästhetischer Begründungsmodelle zu leisten, geht es – emphatisch gesprochen – um eine ästhetische Theorie, deren Massstab nicht die Kunst, sondern das Leben bildet.
Mit Beiträgen von Frauke Berndt, Fritz Breithaupt, Rüdiger Campe, Elisabeth Décultot, Evelyn Dueck, Daniel Fulda, Johannes Hees-Pelikan, Britta Herrmann, Alexander Honold, Stephan Kammer, Stefan Matuschek, Sebastian Meixner & Carolin Rocks, Kathia Müller, Cornelia Pierstorff, Boris Previšić, Marius Reisener, Ralf Simon, Roland Spalinger, Gabriel Trop und Peter Wittemann
Organisiert von Frauke Berndt, Johannes Hees-Pelikan, Marius Reisener und Carolin Rocks.
Video Symposium in cooperation with Migros Museum für Gegenwartskunst
The international video symposium fosters a dialog between art and research. Filmmakers, artists, researchers and scholars enter into creative and experimental conversation with each other about the usages and understandings of formats in film and video art.
The focus is placed on artistic media and practices in which the technologies and ideologies of measurement, their many validity claims and areas of application are addressed. The title of the symposium—Taking Measures—should be understood in its double meaning: as a reference to the practices of measurement related to the use of artistic media as well as to the political potential of power and resistance that results from these practices. With contributions by and conversations with Fabrice Aragno, Kris Dittel, Burcu Dogramaci, Monika Dommann, Carla Gabriela Engler, Omer Fast, Philipp Fleischmann, Ursula Frohne, Dani Gal, Alexandra Gelis, David Joselit, Thomas Julier, Fabienne Liptay, Jacqueline Maurer, Alexandra Navratil, Warren Neidich, Volker Pantenburg, Hannes Rickli, Benoît Turquety, Marijke van Warmerdam, Clemens von Wedemeyer, Laura Walde, Haidee Wasson, Eyal Weizman.
The video symposium is hosted by Fabienne Liptay, Laura Walde and Carla Gabriela Engler (University of Zurich) in cooperation with Nurja Ritter and Nadia Schneider Willen (Migros Museum für Gegenwartskunst). It is funded by the Swiss National Science Foundation as part of the project «Exhibiting Film: Challenges of Format».
14.-15. Oktober 2021, Universität Zürich, Rämistrasse 71, 8006 Zürich, Raum KOL-G-222
Die Tagung (PDF, 413 KB) bringt Forscher:innen, Künstler:innen und indigene Leitfiguren zusammen, um eines der wichtigsten Bücher des 20. Jahrhunderts zu diskutieren: Tristes Tropiques (Traurige Tropen, 1955) von Claude Lévi-Strauss. Die Lektüre dieser wegweisenden Schrift hilft uns, die Grenzen des ethnografischen und literarischen Schreibens sowie das Schicksal Brasiliens im 21. Jahrhundert neu zu überdenken.
Organisiert von Torsten Jenkel und Eduardo Jorge de Oliveira.
9.–11. Juni 2021, online
As in previous years, the conference will address women’s relationship to money and their participation in trade, banking, finance, forms of investment, speculation, gambling, consumerism, business and household management, wage labour, care work, charity and various other practices of exchange. The conference is interdisciplinary in nature, bridging literature, material culture, gender studies, economic history and feminist economics, and aims to relate the debates of past periods to modern-day issues concerning the presence and position of women in the economy and media. While we welcome submissions on a wide range of topics connected to women’s involvement in the marketplace and finance, we particularly invite contributions – whether literary, historical or economic – to this year’s conference theme “Female Economies”. This can include the particular ways in which women participate in the traditional economy as well as economic domains in which women have been particularly active and influential. Yet we are also interested in feminine economic activities and areas which have long been overlooked and which have not been regarded as economically relevant in classic economics, including the marriage market, care work, household management, philanthropy or the exchange of gifts. At the same time, the theme can also be taken to refer to the textual economies developed by women authors addressing economic topics, including the textual genres (literary and non-literary) used by women writing about economic issues and concerns. Of equal interest is the role played by women in economic thought, the formation of economic theory and the historiography of capitalism.
In addition to a great number of paper and poster contributions, the conference will feature keynote lectures by Dr Victoria Bateman (University of Cambridge), Professor Emma Hart (University of Pennsylvania) and Professor Lana Dalley (California State University, Fullerton) as well as an interdisciplinary roundtable discussion on women in finance with Anika Thym (Basel), Stefan Leins (Konstanz), Monika Dommann (UZH) and Nadia Aebli, who works as a banker in Zurich. The posters and papers will be pre-circulated so that the panels can focus on their discussion (rather than presentation).
Conference Organisers: Professor Barbara Straumann, English Department, UZH Dr Eva Brugger, History Department, UZH Olivia Biber, M.A., English Department/Gender Studies, UZH
Jahrestagung 2020 der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (SGAVL)
19.-20 November 2020 & 23. April 2021, via Zoom. Tagungsprogramm (PDF, 364 KB)
Der Begriff der Glokalisierung wurde vor rund dreissig Jahren in der Soziologie und in der Ökonomie eingeführt, um die wechselseitige Verbindung globaler Finanztransaktionen und Steuerungsprozesse mit lokalen Produktions- und Distributionsstrukturen zu beschreiben. Der Begriff zielte und zielt auf eine Kritik an einem Verständnis von Globalisierung, in dem die Bezüge zu den lokalen Grundlagen und Auswirkungen ausgeblendet werden. Aus wirtschaftlicher Perspektive ist Microtargeting die Antwort auf die möglichen Schwächen einer solchen Ausblendung. Mit dem Slogan „Think globally, act locally“ – oder der weiterverbreiteten merkwürdigen Kurzform „Think global, act local“ – wurde dagegen bereits seit den 1970er-Jahren eine Kritik an einer rein ökonomischen Sicht auf das Verhältnis von lokalen Handlungsräumen und globalen Wirkungszusammenhängen formuliert.
Abhängig von der jeweiligen Begriffspolitik verbinden sich inzwischen mit dem Begriff der Glokalisierung sehr unterschiedliche Prägungen und Schattierungen. An der SGAVL-Jahrestagung dient der Begriff der Glokalisierung in allererster Linie dazu, das Feld möglicher Bezüge zwischen lokal oder regional verankerten Produktions-, Distributions-, Reflexions-, Habitualisierungs- und Rezeptionsprozessen und den globalen oder zumindest überregionalen Prägungen- und Vernetzungen dieser Prozesse zu beschreiben: und zwar mit Blick auf die Literatur. Drei Gesichtspunkte lassen sich dabei unterscheiden. 1) Kommunikationssoziologischer und -technischer Gesichtspunkt: Wie zirkuliert Literatur auf translokalen bzw. globalen Kommunikationswegen zwischen lokalen Produktions- und Rezeptionsorten? 2) Poetologischer Gesichtspunkt: Wie wird in der Literatur das Verhältnis zwischen lokalen Bezügen und translokalen bzw. globaler Vernetzung reflektiert? 3) Literaturtheoretischer Gesichtspunkt: Eignet sich Literatur besonders zur Reflexion solcher Bezüge (auch jenseits der Literatur)?
Die Motivation zum Thema dieser Tagung liegt darin, dass die komparatistische Forschung sich zwar ausführlich und kritisch mit dem Begriff der Weltliteratur auseinandergesetzt hat, die möglichen Bezüge zwischen der Welt – oder dem Globus, der Erde, dem Planeten – und den lokalen und regionalen Besonderheiten, nicht zuletzt den sprachlichen Besonderheiten, weitgehend ungeklärt geblieben sind. Da die Literatur aufgrund ihrer Medialität immer sowohl auf konkrete lokale Produktions- und Rezeptionsorte angewiesen ist, um sich formieren und reformieren zu können, und zugleich diese Orte hinter sich lassen muss, um für eine potentielle Vielzahl von Leserinnen und Lesern relevant werden zu können, dürfte sich die Literatur – so die These, die an der Jahrestagung diskutiert werden wird – besonders dazu eignen, von sich aus einen Beitrag zur aktuellen Weltliteratur-, aber auch zur Globalisierungs- bzw. Glokalisierungsdebatte zu leisten.
Organisation: Philippe P. Haensler, Stefanie Heine, Sandro Zanetti
A Virtual Conference
30.-31. Oktober 2020, La_cápsula, Zürich, und über Zoom
With the radical transformationof landscapes and urban spaces due to lasting or emergent political, economic andenvironmental conflicts, to encounter the unavailability of material andimmaterial cultural heritage and its changing values becomes a pressing task. Transitions from a violent past are mediated byartifacts and cultural practices that are anchored on civil society. Arts such as literature, photography, visual arts,performance, sculpture, curatorial practices, architecture or film, havecontested these voids, material traces and remains ever since by creatingdissonant narratives and alternative spaces. They have critically revisited theconcepts of material and immaterial cultural heritage, framed mainly byinstitutional initiatives, to protect it particularly in regionsthat experience war, social upheavals or lack of resources for the preservationof material and immaterial collections, archives, monuments, and otherdocuments. Arts have become critical sources for civil imaginations, as they address historical oblivion, regeneration and the unavailability ofcultural heritage.
The conference aims todiscuss the idea and various initiatives of material and immaterial culturalheritage and the role of the arts in understanding decolonizing processes inthe global history, particularly in Latin America and Middle East, and inarticulating alternative semantics and spaces. It brings togetherartists, curators, activists, academics and intellectuals from various disciplinary backgrounds with the attempt to draw a balance of the role of culturalproduction in regions of transition.
Organized by Liliana Gómez and Stephenie Young.
Samstag, 7. März 2020, 15–19 Uhr, Kino Toni, Zürcher Hochschule der Künste, Pfingstweidstrasse 96, Zürich
ERASED, ___ASCENT OF THE INVISIBLE, dir: Ghassan Halwani, Lebanon 2018, 76’
30 SECONDS, dir: Claudia Salamanca, Colombia 2010, 8’
MATERIAL EVIDENCE, dir: Claudia Salamanca, Colombia 2010, 8’
ECONOMÍAS DE IMÁGENES DE LA GUERRA, dir: Claudia Salamanca, Colombia 2019, 9’
Followed by a discussion with Ghassan Halwani, Claudia Salamanca, Fabienne Liptay, and Eduardo Jorge de Oliveira
Whenever something can be seen in an image, something else disappears. And yet, its absence remains present. How is it that we sense something not only despite, but precisely because it keeps being concealed? How can something be unseeably visible? Making people disappear is a common, violent practice in the context of past and present armed conflicts in Lebanon and Colombia. Not only people, but also their traces, recollections, and landscapes holding their bodies have been made invisible as a strategy of erasure and oblivion, leading to an all-encompassing concealment of information, images, archives, meanings and layers of reality.
Organized by Iris Fraueneder and María Ordóñez (University of Zurich)
Funded by Epistemologies of Aesthetic Practices, Latin American Center Zurich (LZZ), Zentrum Künste und Kulturtheorie (ZKK)
14-15 November 2019, Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270, 8005 Zurich
Crisis is a term increasingly heard these days – climate crisis, migration crisis, crisis of representation, identity, masculinity... Contemporary societies often react to crises by installing mechanisms of classification and order. Identitarian communities perceive themselves as an antidote to personal and social crises.
Our goal is to ask how crises bring about movement and the transgression of borders – be they social or racial, cultural or political, state or institutional borders. Thus, we invite to think about new forms of communitas, of inclusionary bonding across discursive borders. Instead of searching for common traits, it embraces diversity and difference through the interaction of bodies and their communicative performativity. Migration, shifting contexts and bodily movement are explored as a trajectory of self-empowerment and agency. Crisis frames new political utopias.
In three panels, we are exploring the aesthetics and politics of commonality, the way bodies and affects constitute the commonal power, and how knowledge migrates in the context of arts. The programme includes presentations by an international group of researcher and is accompanied by a keynote lecture by Susan Buck-Morss, lectures by curators Adam Szymczyk and Marc Streit, as well as the screening of the film Via Carpatia (2018).
The symposium is organized by the project team Crisis and Communitas (Prof. Dr. Dorota Sajewska, Dr. Nina Seiler, Tadeusz Koczanowicz, MA, Sandra Biberstein) and funded by the Swiss National Science Foundation. See www.crisisandcommunitas.com
8.-9. November 2019, Universität Zürich, Rämistrasse 71, 8006 Zürich, KO2-F-152
In their pioneering 1996 study Terror and Taboo, cultural anthropologists Joseba Zulaika and William Douglass point out a curious paradox in the contemporary preoccupation with terrorism: whereas the topic of terrorism has been ubiquitous in Western public discourse since the late twentieth century, the voices of terrorists themselves are usually silenced. Zulaika and Douglass explain this by suggesting that the terrorist is »the paradigm of inhuman bestiality, the quintessential proscribed or tabooed figure of our times.«
According to political scientist Richard Jackson, the tabooing of terrorists not only affects debates about actual perpetrators of politically motivated violence, but also fictional representations in literature and film, where terrorists tend to be »dehumanized, demonized, and most importantly, depoliticized.« He adds: »In all the thousands of popular and literary novels, all the newspaper columns and news reports, all the movies and television shows and even in many academic books and articles, terrorists are virtually always depicted in stereotypical terms and as caricatures of what we imagine terrorists to be – fanatical, extremist, aggressive, hateful, dysfunctional, damaged.« Using this sweeping – and deliberately provocative – statement as a starting point, the international conference The Figure of the Terrorist will be the first to approach the »tabooing« of the terrorist from an interdisciplinary and historically comparative perspective. Does the »condemnation imperative« to which terrorism is subjected preclude an empathetic identification with the perpetrator and his or her agenda?
The conference is organized by Michael C. Frank (UZH) and Maria Flood (Universität Keele, GB).
30. Oktober - 1. November 2019, Universität Zürich, Rämistrasse 59, RAA-G-01 (Aula) und Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, 8001 Zürich
„Der Körper ist nicht wieder zurückzuverwandeln in den Leib. Er bleibt die Leiche, auch wenn er noch so sehr ertüchtigt wird.“ So klingt der bekannte Abgesang der Dialektik der Aufklärung auf den Körper und auf unsere Möglichkeit, diesen (und: mit diesem) zu denken. Adorno und Horkheimer sind nur ein Beispiel für jene Narrative, die dem 18. Jahrhundert die (politisch katastrophalen) Folgen einer Ausdifferenzierung der Wissenssphären zuschreiben, die bis heute in ‚Natur‘ und ‚Kultur‘ sowie in Natur- und Geisteswissenschaften trennt.
Der Resistenz der ‚Trennungsgeschichte‘ zum Trotz aber arbeitet sich bereits das 18. Jahrhundert in unterschiedlichen wissensgeschichtlichen Formationen kritisch und produktiv an der Descartes bis heute immer wieder zugeschriebenen Trennung in res extensa und res cogitans ab und entwickelt Konzepte von ‚Ganzheit‘, die Natur- und Kulturbegriffe zu konstellieren suchen: etwa in den psychophysischen Konzepten der verschiedenen ‚ästhetischen Materialismen‘ oder (literarischen) Anthropologien, im Zusammenschluss der Künste mit der Physiologie und der Medizin u.v.m. Die geplante Tagung fragt aus verschiedenen disziplinären Perspektiven nach einem solchen Wissen von Ganzheit.
Eine Kooperation des Deutschen Seminars der Universität Zürich mit der Professur für Literatur- und Kulturwissenschaften an der Universität Luzern und dem Lehrstuhl für Medizingeschichte der Universität Zürich.
Konzeption und Organisation: Dr. Sophie Witt, Dr. Marie Louise Herzfeld-Schild, Dr. Laure Spaltenstein, Leander Diener MA
Hier können Sie das gesamte Programm anschauen.
12.-14. September 2019, Universität Zürich, Rämistrasse 59, RAA-G-01 (Aula)
Die Veranstaltung widmet sich in vier thematischen Sektionen den vielgestaltigen und vielschichtigen Zeitlichkeiten des Films. Mit dem Fokus auf Formate, Dispositive und mediale Räume sollen über produktions- wie rezeptionsästhetische Zugriffe Aspekte filmischer Medialität in den Vordergrund rücken, die spezifische Formen der Zeitlichkeit des Films als Historizität kenntlich und erfahrbar machen: eine Historizität, die sich durch Koppelung von Heterogenem und Ungleichzeitigem in einer medialen und materialen Hybridität zeigt oder die, im Gegenteil dazu, über ein System von komplexen Selbstverweisen oder über die Standardisierung des Masstabs in einem dem Film eigenen Raum-Zeit-Gefüge durchscheint. Immer werden mittels dieser verschiedenartigen filmischen Prozesse und Praktiken sowohl filmgeschichtliche wie weltgeschichtliche Verhältnisse verhandelt, werden alltägliche Wahrnehmung, Erfahrung und Erkenntnis herausgefordert, wird das individuelle Zuschauersubjekt oder das Publikum als soziales Kollektiv, als Gesellschaft in seiner historischen Zeitlichkeit situiert.
Keynote-Speakers: Prof. Dr. Erica Carter (London); Prof. Dr. Michale Gamper (Berlin); Prof. Dr. Mary Ann Doane (Berkeley); Prof. Dr. Michale Wedel (Potsdam/Berlin). Programm ansehen.
Organisiert im Rahmen des interuniversitären Doktoratsprogramms »Visuelle Dispositive« (UZH / UNIL) von Jessica Berry, Josephine Diecke, Marius Kuhn, Margrit Tröhler und Daniel Wiegand anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Seminars für Filmwissenschaft.
Vom 23.-25. Mai 2019 am Deutschen Seminar der Universität Zürich, organisiert von Frauke Berndt und Philipp Theisohn
Der Zürcher Kongress aus Anlass des 200. Geburtstags Gottfried Kellers unternimmt den Versuch, eines der bedeutendsten literarischen Laboratorien der Moderne neu zu entdecken. Nicht nur die Zeitgemässheit, d.h. die historische Kontextualisierung, sondern vor allem der Anachronismus, die ‹Zukünftigkeit› von Kellers Werk sollen im Zentrum der Diskussionen stehen: Welche Linien führen aus der Welt, die Keller nicht mehr erlebt hat, direkt zurück in seine Manuskripte, zu seinem Wissen, zu seinen Erzählungen und zu seinen Medien? Mit welchen ästhetischen, poetologischen und epistemologischen Strategien begegnet Keller der paradoxalen Herausforderung der conditio moderna, aus der Unmöglichkeit von Kunst wieder Kunst machen zu müssen – eine Herausforderung, der sich nicht nur der grüne Heinrich, sondern beispielhaft auch Viggi Störteler aus den Missbrauchten Liebesbriefen oder Herr Jacques aus den Züricher Novellen stellen müssen? Und welche Bündnispartner abseits des literarischen Feldes stehen Keller bei diesem Projekt zur Verfügung?
Die Lektüren, die vor diesem Fragehorizont entstehen sollen, perspektivieren Kellers Werk dabei bewusst als Dokument eines grossangelegten, diskursübergreifenden Transformationsprozesses. Sie tun dies im Widerspruch zu der Einsicht, dass es uns «wohler» sei, «wenn wir nicht zu viel von der Welt wollen und das, was sie uns freiwillig gibt, als gelegentlichen Fund betrachten» (so Keller an Josef Viktor Widmann im Januar 1881). Tatsächlich lassen sich Kellers Texte durchaus als Experimente verstehen, denen es keineswegs um das ‹Wohlsein› zu tun ist und die nicht nur vielvon ihrer Welt wollen, sondern auch andere Welten wollen. Aus dem Materialbestand, den ihnen das 19. Jahrhundert stiftet, generieren sie einen Kosmos, in dem (a) Wissenschaft, Ökonomie, Politik und Gesellschaft neu aufeinander bezogen werden; in dem (b) Geschlechterordnungen und Identitätskonzepte zu verschwimmen und dadurch ästhetisch produktiv zu werden beginnen; und in dem (c) die Literatur sich innerhalb des medialen Gefüges neu reflektieren, situieren und definieren muss. Auf welche Weise diese unterschiedlichen Aspekte der Kellerschen Modernität miteinander verschaltet sind und inwiefern die dabei imaginierte Welt Kellers auch ein Massstab der Kritik – nicht zuletzt an der noch jungen Eidgenossenschaft – zu sein vermag: Auch dies soll auf dem Zürcher Jubiläumskongress debattiert werden.
Vom 27.-28. Oktober 2018, Kunsthalle Zürich, Limmatstrasse 270, bei 100 Ways of Thinking - Wissenschaftsfestival
An diesem Wochenende, organisiert von Christine Lötscher, Bettina Spoerri und Sandro Zanetti, fragen wir, wie Sprache unser Denken prägt. Wir folgen den Spuren der ältesten lesbaren Texte der Welt und lassen uns von verschiedenen Schriftformen in unterschiedliche Welten des Denkens führen. Wir diskutieren das aktuelle Literaturgeschehen, vergleichen grammatikalische Variationen, lauschen lyrischen Kreationen und reflektieren das Schreiben als Kulturform.
Schreiben und Denken sind untrennbar miteinander verknüpft. Schreiben ist Kommunikationsmedium, Arbeitsmittel, Gedankenstütze und Kunstform. Sprache erscheint in den unterschiedlichsten Gestalten, doch immer ist sie Ausdruck unseres Denkens. Gedanken werden sprachlich gefasst, festgehalten und mitgeteilt. Sprachen präsentieren sich dadurch als Zugang zu unserem Denken; oder zumindest als Hilfestellung, ein bisschen davon zu verstehen.
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Tagung zum 150. Todesjahr von Adalbert Stifter
Vom 26.-27. September 2018, Universität Zürich, Rämistrasse 71, KOL-E-13
Das Werk Adalbert Stifters zeichnet sich durch eine markante Aufmerksamkeit für das Kleine, Unmerkliche und vermeintlich Geringfügige aus. Bereits die zeitgenössische Rezeption hat das Bild vom „Dichter des Details“ und des botanischen „Mikroskopikers“ in Umlauf gebracht, das Stifter tatkräftig untermauert hat – wenn auch unter umgekehrten Vorzeichen: Denn die Hierarchie von Gross und Klein, von Erhabenem und Niedrigem invertiert er durch den Hinweis auf das „sanfte Gesetz“, das im Verborgenen das menschliche Leben sowie die Natur regiere und das umso mächtiger wirke, als es noch in den unmerklichen und scheinbar unbedeutenden Phänomenen zu erkennen sei. Nach Massgabe dieser Prämisse wird das „Kleine“ bei Stifter „ehrfurchterregend“, und wenn er seine literarischen Erzählungen immer wieder als „kleinste Körnchen“ darreicht, dann verbirgt sich dahinter nicht nur rhetorische Bescheidenheit, sondern auch die unbeirrte Vorstellung einer anti-monumentalen Dichtung, einer „Poetik des Unspektakulären und Gewöhnlichen“ (Begemann).
Die Tagung, organisiert von Davide Giuriato und Sabine Schneider, gehen anlässlich von Stifters 150. Todesjahr dieser noch kaum erschlossenen poetischen Wissenschaft vom Kleinen und Winzigen nach. Programm
Vom 07. bis 09. Juni 2018 in der Abteilung für Allgemeine und Vergleichene Literaturwissenschaft (AVL), Plattenstrasse 43, Zürich.
Die Abteilung für Allgemeine und Vergleichene Literaturwissenschaft erinnert mit ihrer Tagung "Revolutionen der Literaturwissenschaft 1966-1971" an die Gründung des damaligen Seminars für vergleichende Literaturwissenschaft 1968/69. Es werden Texte diskutiert, die zwischen 1966 und 1971 entstanden bzw. publiziert worden sind.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Konferenzprogramm (PDF, 689 KB).
Am 20. und 21. Oktober 2017 in der Universität Zürich (am 20. in Raum KO2-F-180, Rämistrasse 71, am 21. in RAA-G-101, Rämistrasse 69), organisiert vom Doctoral Program in English and American Literary Studies des Englischen Seminars der Universität Zürich.
25 years after the publication of Elisabeth Bronfen’s influential book Over Her Dead Body: Death, Femininity and the Aesthetic, we want to revisit the theoretical creativity and potential of 1990s feminism and gender studies. A quarter of a century later, and in the face of 21st-century turmoil, backlashes and protests, how can we reevaluate our feminist positions, what aspects need to be upheld, what concepts need to be reassessed? For this timely conversation, we have invited an illustrious, international group of intellectuals: Judith Butler, Mandy Merck, Barbara Vinken, Elisabeth Bronfen and others will discuss questions concerning the relationship between feminism, aesthetics, representation, and language; the shifts and changes – for better or for worse – that have occurred between the 1990s and today; as well as potential visions for the future.
Internationale Konferenz vom 23.–25. Oktober 2017, KOL-E-13 (Senatszimmer), Rämistrasse 71, 8006 Zürich, organisiert von Frauke Berndt und Cornelia Pierstorff.
Die These einer ›Unvermeidbarkeit Sigmund Freuds‹ benennt den außergewöhnlichen Status des Begründers der Psychoanalyse im kulturwissenschaftlichen Diskurs seit 1900. Wie die literarische Produktivität von der Psychoanalyse beeinflusst worden ist, so steht deren Theoriebildung wiederum von Anfang an in engem Zusammenhang mit Mythologie und Literatur. Wir haben es mit einem Phänomen gegenseitiger Beeinflussung und Bezugnahme zu tun, das selbst ebenfalls dem historischen Wandel unterliegt. Dabei spielen die antiken Tragödien und ihr Figurenpersonal eine besondere Rolle: Ödipus wird für Freud zum Namenspatron des Komplexes, der die männliche Subjektivität konfiguriert, Elektra zur verworfenen Kandidatin eines weiblichen Gegenstücks, Hamlet zum modernen Erben des Ödipus und seines Komplexes. Diese Figuren können insofern als paradigmatische Figuren der Psychoanalyse gelten, als ihre Interpretation für Freud und in seiner Nachfolge weitere PsychoanalytikerInnen die Grundlage theoretischer Axiome bildet. Ohne Figuren keine Komplexe! In der zweiten und dritten Generation der PsychoanalytikerInnen verschiebt sich der Akzent von der Literaturrezeption auf die Rezeption der Gründungstexte zur Psychoanalyse. Trotzdem schließen z.B. Kohut (Narziss), L. Szondi (Kain), Butler (Antigone) oder Meltzer (Jeanne d’Arc) an figurenspezifische mythologische und literarische Motive, Stoffe, Rollen (personae) und Narrative an, die in der Begriffsbildung eine wichtige Rolle spielen und außerdem dafür gesorgt haben, dass ein europäischer literarischer Kanon entstanden ist. Die Funktionen der von der Psychoanalyse in Dienst genommenen ebenso wie der von der Psychoanalyse ignorierten, vermiedenen, ja verdrängten oder nicht gekannten, aber dennoch – unter der Hand – aktivierten Figuren sollen auf dieser internationalen Tagung erforscht werden, und mit ihnen die Abhängigkeit der Theoriebildung von der Literatur, die ihr epistemisches Potenzial auf diesem Feld einmal mehr behauptet.
Eine Veranstaltung mit Vorträgen, Filmen und Debatten, vom 1. bis 3. Juni 2017, Völkerkundemuseum, Universität Zürich, Pelikanstrasse 40.
Leben wir heute in einer ›Welt nach der Natur‹? Mit dem Begriff Anthropozän haben Natur- und Geisteswissenschaftler versucht, eine Beziehung zu denken, in der die Natur nicht mehr den äusseren Rahmen der menschlichen Gesellschaft bildet. Von der Erdatmosphäre bis zur Temperatur der Ozeane und zur Physiologie genetisch ‹programmierter› Organismen ist Natur heute unmittelbar Effekt menschlichen Handelns. Zugleich aber stellt diese ‹intervenierte Natur› die biologischen Lebensgrundlagen der Spezies Mensch selbst in Frage. Wie reagieren Kunst und Theorie auf diese Krise der Natur?
Eine Internationale Tagung an der Universität Zürich, vom 22. bis 24. März 2017, Tagungssaal im Gebäude RAA, 2. Stock, Aula G-01, Rämistrasse 59, 8001 Zürich.
In den Geistes- und Kulturwissenschaften verläuft die Auseinandersetzung mit der Kindheit unter der wesentlichen Prämisse, dass diese nicht als biologisches Phänomen, sondern als Diskursfigur zu verstehen ist, die eine eigene Geschichte besitzt. Nach der bahnbrechenden Studie von Philippe Ariès wird die “Entdeckung der Kindheit“ in der europäischen Moderne gemeinhin als Folge eines Prozesses beschrieben, der in der Frühen Neuzeit beginnt und um 1800 seine explizite lebensweltliche und diskursive Ausformung findet. Dabei setzt sich die Ansicht durch, dass die frühe Lebensphase der Kindheit nicht mehr als defizitäres Übergangsstadium, sondern als eigenwertige, von der Welt der Erwachsenen separierte Lebens- und Denkwelt zu verstehen ist. In der Art einer »black box« (Luhmann) gilt Kindheit nunmehr als schwer zugänglicher Raum vor der symbolischen Ordnung, der nicht nur besondere Wissensanstrengungen auf sich zieht, sondern auch zu Projektionen und Fiktionen einlädt. Die ästhetische, epistemologische und diskursive Funktion zu ermessen, die der Literatur in dieser vermeintlich noch jungen Geschichte der Kindheit zukommt, ist Hauptanliegen der Konferenz. Programm ansehen (JPG, 672 KB)
Die Tagung bietet einen Vorgeschmack auf den ZKK:Jahresschwerpunkt »Ästhetik der Kindheit« 2018/2019 (Organisation: Davide Giuriato, Klaus Müller-Wille). Sie wird unterstützt von der Zürcher Hochschulstiftung und dem ZUNIV - Zürcher Universitätsverein.
Vom 3. bis 5. November fand im Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, Zürich, der Kongress »Doing Performance Art History. A Congress of Actors and Observers« statt, organisiert von den Mitgliedern des ERC-Projekts »Performance Art in Eastern Europe. History and Theory«.
Vom 27. bis 29. Oktober 2016 fand im Hauptgebäude der Universität Zürich und dem Deutschen Seminar das Symposion »Der Schwarzkünstler Peter Weiss« statt, veranstaltet vom Deutschen Seminar der Universität Zürich.
Allein schon weil an den Wänden des sogenannten ‚Lichthofs‘ der Universität Zürich Gipsabgüsse des für die Ästhetik des Widerstands so wichtigen Pergamonaltars angebracht sind, drängt sich der Ort für ein Peter-Weiss-Symposion geradezu auf. Die Veranstaltung möchte den Autor indes weniger als Lichtgestalt zelebrieren denn in seiner Eigenschaft als Schwarzkünstler herausstellen. Indem die Chiffre von der Schwarzkunst auf die Schnittstelle von Medialität und Materialität abhebt, erlaubt sie es, eine Reihe scheinbar disparater Aspekte aus Peter Weiss’ Schaffen als Schriftsteller, Maler, Collagist und Filmemacher – Druckbild, bewegte Schatten/Fantasmen, Namenspolaritäten u. Ä. – konstellativ zueinander in Bezug zu setzen und dem Werk damit neue Perspektiven abzugewinnen.
An der Tagung geht es darum, eine Bilanz des Wissens über Dada und seine Vermächtnisse bzw. »Erbschaften« zu ziehen und dabei die (Neu-)Erfindung von Dada insbesondere in den 1950er und 1960er Jahren durch die Dada-Akteure zu rekonstruieren.
Die Tagung widmet sich dem Thema der "Verschiebung (displacement/вымещение)" im Kalten Krieg. Ziel der Tagung ist es, die verschiedenen Facetten von Verschiebung als einem zentralen künstlerischen und politischen Verfahren des Kalten Krieges (1946–1986) zu untersuchen. Unter Verschiebung verstehen wir die Verlagerung des den Kalten Krieg dominierenden Konflikts auf andere Ebenen und Territorien: Im Bereich der Außenpolitik wurde der ideologische Konflikt zwischen den Großmächten in die Dritte Welt verschoben (Stellvertreterkriege). Innenpolitisch wurde das außenpolitische Feind/Freund-Schema in der UdSSR und USA durch die Schaffung innerer Feinde ausagiert, wobei diese selbst auch im geographischen Sinn verschoben worden sind, sie wurden verbannt oder isoliert. Darüber hinaus wurde der Konflikt zwischen den Supermächten auch auf Narrative und Plots in Film, Literatur und Kunst verlagert (Familie, Gender, Paarbeziehungen). Die Organisatoren interessieren sich dabei nicht nur für äussere, sichtbare Spuren solcher Verschiebungen, sondern auch für die zeittypischen verborgenen politischen und kulturellen Mechanismen bzw. Logiken, die diverse Verschiebungen während des Kalten Kriegs sanktionieren und Übertragungen des Grosskonflikts bzw. seine Maskierungen und Umwandlungen erlauben. Eingeladen wurden international renommierte wissenschaftliche Referentinnen und Referenten aus dem Gebiet der Cold War Studies bzw. Kulturgeschichte des Kalten Krieges. Dem interdisziplinären Charakter der Cold War Studies entsprechend kommen die Gäste aus unterschiedlichen Disziplinen (Literaturwissenschaft, Geschichte, Kunstwissenschaft, Filmwissenschaft, Soziologie und Politikwissenschaft) und aus unterschiedlichen Ländern (Schweiz, USA, Grossbritannien, Russland).
Mit Silvia Berger, Johannes Binotto, Elisabeth Bronfen, Fabienne Collignon, David Eugster, Evgeny Dobrenko, Steven E. Harris, Patrick Kilian, Michail Klimin, Alexander Markin, Matthias Meindl, Gloria Meynen, Elena Petrovskaja, Roland Vesgö.
The colors of photography have attracted growing academic interest in recent years. First of all, digital reproduction has led to an increasing visibility of color(s) in early photography. Secondly, the history of classical black and white photography is a history of a wide range of tonal values. Thirdly, whole oeuvres of color photography have come to the fore which were made by practitioners who are best known as radically black and white photographers. All this makes it necessary to call the traditional history of color photography into question and go beyond its techno-historical, teleological and biographical approach.
The symposium The Colors of Photography is dedicated to achieving a deeper understanding of what color is in the field of photography while also considering black and white as both an aesthetic idiom during specific periods in the history of the medium and as a metaphorical means of expression. The use of color draws an analogy between photographic seeing and the perception of the human eye. At the same time, color seems to prevent the realism and objectivity of “straight photography” and instead points to naturalism and subjectivity. Until today, color photography marks the “here and now” in photography while black and white photographs are strongly linked to our image of history and form our collective memory. However, such general dichotomies start to crumble according to a disclosure of the aesthetic, cultural, and political complexity of color in photography.
With Nanni Baltzer, Bettina Gockel, Michael Hengartner, Roger Salloch, Tanya Sheehan, Abigail Solomon-Godeau, Sally A. Stein, Blake Stimson, Kim Timby, Kelley Wilder and Deborah Willis.
Im Zentrum der Zürcher Tagung steht das prinzipiell spannungsvolle Verhältnis von Dauerhaftigkeit und Flüchtigkeit in den Künsten. Der Wunsch, Kunst möge die Zeit ihrer Herstellung überdauern, ist so alt wie die Kunst selbst. Gleichzeitig sind Kunstwerke der Zeit ausgesetzt: Sie zerfallen, zersetzen sich, werden wertlos, zerstört, vergessen. Umgekehrt kommt es vor, dass Artefakte überhaupt erst mit Verspätung als Kunstwerke angesehen werden. Welche Gesetzmäßigkeiten sind hier wirksam? Wer bestimmt darüber, ob ein Kunstwerk oder eine künstlerische Produktion von Dauer ist? Welche Selektionsmuster beginnen in der Rezeptionsgeschichte zu greifen? Und wie unterscheiden sich diese Muster zwischen den Künsten – in der bildenden Kunst, der Literatur, der Musik oder im Theater und der Performancekunst, wo die Flüchtigkeit der Aufführung Teil der künstlerischen Praxis ist? Wird die Flüchtigkeit der Aufführung kompensiert durch eine andere Art von Dauerhaftigkeit, die im anschließenden Diskurs oder in verschiedenen Formen der Dokumentation Unterschlupf findet? Oder ist es überhaupt fragwürdig, Dauerhaftigkeit explizit oder implizit als Kriterium zur Beurteilung der Qualität eines Kunstwerks oder einer künstlerischen Produktion zu nehmen? Mit dem Begriff der Transaktualität sollen genau diese Spannungsmomente in den Fokus der Auseinandersetzung treten.
In seinen 1973 verfassten, allerdings erst postum veröffentlichten Variations sur l’écriture (2002) formuliert Roland Barthes den bedenkenswerten, in heuristischer wie systematischer Hinsicht folgenschweren Gedanken, dass das ›Schreiben‹ respektive die ›Schrift‹ (écriture) sachangemessen weder ›phono-graphisch‹ noch ›phono-logisch‹ zu beschreiben ist. Denn weder sei die ›Vernunft‹ (lógos) der Ursprung der Schrift noch die ›Sprache‹ (phoné) deren Fluchtpunkt. Die Schrift, erläutert Barthes, sei keine bloße Transkription der Rede und diene nicht in erster Linie der Kommunikation. Im Gegenteil: Weil sie »viele andere als nur kommunikative Funktionen« hat und »mit der Hand verbunden« (ebd., 69f) sei, verkörpere die Schrift eine »Praxis des Genusses« (ebd., 11), bei der »das Auge« und »die Hand« (ebd., 101) Regie führten.
Barthes’ kritischem Hinweis hat die Berliner Schriftbildlichkeitsforschung insofern Rechnung getragen, als sie eine Perspektive auf die Schrift einstellt, in der die Schrift mehr (und anderes) als nur die Funktion erfüllt, Sprache zu transkribieren. Für Barthes steht jedoch außer Zweifel, dass die haptisch-taktilen Dimensionen der Schrift für die Schrift wesentlich sind: Die Schrift, bilanziert Barthes, »geht durch die Hand« und »fällt an diese zurück« (Barthes, Variations, 171). Zwar sind der Schriftbildlichkeitsforschung die ›taktilen‹ Dimensionen der Schrift nicht entgangen. Was aber »Operativität« in der Konfrontation mit der irreduziblen materialen Eigensinnigkeit von graphischen Phänomenen wie Manuskripten, Drucktexten, Notationen, Diagrammen und dergleichen mehr tatsächlich konkret bedeuten soll, ist bislang nicht hinreichend geklärt worden.
Die geplante Tagung möchte daher Schreiben und Schrift nicht allein in kommunikativen und kognitiven Funktionen und nicht bloß unter diagrammatischen Gesichtspunkten als ›Kalkül‹ betrachten, sondern von einer materialorientierten Produktions- und Rezeptionsaisthetik her denken, in der sich die responsiven Wechselwirkungen von Schreib- und Schriftkörpern in einer Art und Weise durchdringen und überlagern, dass gängige Kategorien sowie vertraute Beschreibungs- und Unterscheidungsmodelle ihre heuristische Funktion einbüßen.
Ausgangspunkt der Tagung sind die miteinander verbundenen Fragen, wie sich Film und Fotografie jenseits ihrer medienontologischen Definitionen über die konkreten Verfahren ihrer Produktion und Postproduktion begreifen lassen und inwiefern diese Verfahren auf Austauschprozesse verweisen, die den Versuch medialer Grenzziehung nicht nur programmatisch erschweren, sondern vielmehr noch auf die Bearbeitung gemeinsamer Problemstellungen im Feld des ästhetischen Handelns verweisen.
Die Tagung möchte den Anlass geben, das Fotografische als Erzeugung aus der Praxis zu denken und es in den Kontext materialer, sozialer und institutioneller Relationen zu setzen. Die Frage, unter welchen Voraussetzungen Bilder als Produkte ihrer eigenen Entstehungsbedingungen erkennbar werden, fordert die im fotografischen Diskurs gängige Unterscheidung zwischen Inszenierung und Dokumentation heraus. In ihrer thematischen Ausrichtung soll die Tagung dazu einladen, die vielfältigen historischen und aktuellen Beziehungen zwischen Film und Fotografie in den Kontexten ihrer Produktion und Postproduktion zu betrachten. Dabei ist es ein Anliegen, über die Erschließung aussagekräftiger Beispiele zu überraschenden theoretischen Einsichten zu gelangen.