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Der Jahresschwerpunkt «Making-of» ist dem Thema der künstlerischen Produktion gewidmet und wird von Fabienne Liptay und Sandro Zanetti organisiert. Kunstwerke sind immer auch Ergebnisse ihrer konkreten Produktionsbedingungen. Gleichzeitig lassen sich diese Produktionsbedingungen kaum nachträglich aus ihnen rekonstruieren. Die Leistung künstlerischer Arbeit besteht mithin darin, den Prozess der Produktion, auch die mit ihm verbundenen Widerstände und Unwägbarkeiten, im Werk selbst vergessen zu machen. Wo Filme, Romane, Gemälde, Fotografien oder Installationen über ihr eigenes Gemachtsein Auskunft geben, tun sie dies auf ebenso vielfältige wie raffinierte Weise: durch das Aufzeigen von etwas, das sich der unmittelbaren Anschauung eigentlich entzieht.
Unter diesen Voraussetzungen werden sich Wissenschaftler und Künstler mit den jeweils spezifischen Bedingungen der künstlerischen Produktion sowie mit den Möglichkeiten ihrer Darstellung und Reflexion im Werk befassen. In Vorträgen, Diskussionen, Workshops und Werkstattgesprächen gehen sie der Frage nach, wie Kunstwerke über ihr Gemachtsein nachdenken, wie sich dieses Denken praktisch vollziehen und theoretisch nachvollziehen lässt.
ZKK:Lecture von Mieke Bal: Clouded Judgments, 6.11.2017
ZKK:Workshop mit Mieke Bal: Thinking in Film, 7.11.2017
Meet the Curator: Mathieu Copeland. The Exhibition of a Film, 21.09.2017
ZKK:Werkstattgespräch und Screening mit Omer Fast und Tom McCarthy, 20.05.2017
ZKK:Werkstattgespräch mit Clemens von Wedemeyer und Sabeth Buchmann, 15.05.2017
ZKK:Lecture: »Der amerikanische Freund«, von Prof. Dr. Stefanie Diekmann, 7.12.2016
ZKK:Werkstattgespräch mit Julian Rosefeldt und Burcu Dogramaci,24.10.2016
ZKK:Werkstattgespräch mit Thomas Julier, 10.10.2016
ZKK:Werkstattgespräch mit Artur Żmijewski und Dorota Sajewska, 22.04.2016
Sandro Zanetti: »Produktionsästhetik«, 14.03.2016
Sandra Frimmel, Fabienne Liptay, Dorota Sajewska und Sylvia Sasse (Hg.): »Artur Żmijewski. Kunst als Alibi«
270 Seiten, Broschur, zahlr. Abb., ISBN 978-3-03734-979-83.
Kunst als Alibi – damit ist eine Strategie des polnischen Videokünstlers Artur Żmijewski benannt. In seinen Arbeiten rehabilitiert Żmijewski die Idee der Wirkung von Kunst auf die Gesellschaft als Konzept autonomer Kunstproduktion. Dabei verzichtet er radikal auf eine Ästhetisierung der Wirklichkeit. Kunst ist für ihn vielmehr ein »Werkzeug«, ein »Mechanismus« und manchmal auch nur das »Alibi«, um politisch in die Welt eingreifen zu können. Er arbeitet mit MuseumsdirektorInnen, mit Frauen im Gefängnis, mit KünstlerInnen, AktivistInnen und PolitikerInnen.
Der vorliegende Band versammelt ausgewählte Essays, Gespräche und Bilder Żmijewskis, die die Idee der künstlerischen Praxis, die er selbst auch »Angewandte Gesellschaftskunst« nennt, vorstellen und diskutieren.